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Anita Wunderlich
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Heulsuse:
Nah am Wasser gebaut
Blog-Artikel 12 - 11.02.2022
Schon in der frühen Geschichte wurde die entlastende
Wirkung des Weinens geschätzt. Menschen – und
auch Tiere – werden von Gefühlen beeinflusst, die
einen mehr, die anderen weniger. Manchmal müssen
Trauer oder Wut einfach raus, manchmal weinen wir
vor Lachen … Emotionale Situationen rufen Tränen
hervor, z. B. Verlust, Trauer, Trennung, Ärger usw. Auch
in schwierigen Situationen, in denen wir gerade nicht
mit dem Problem umgehen oder es nicht lösen
können, weinen wir. Oder wenn wir etwas aufarbeiten
wie in einer Psychotherapie oder beim Coaching,
fließen oft Tränen. Während wir als Kind aus Frust oder
Schmerz weinen, lernen wir erst später, aus positiven
Gründen zu weinen. Hochsensible Menschen weinen
häufig aus Mitgefühl gegenüber anderen. Mir geht es
so, wenn ich Nachrichten aus Kriegsgebieten oder
Berichte von hungerleidenden Menschen oder
misshandelten Tieren sehe. Aber auch bei einem
guten Spielfilm oder dem guten Ende eines
Märchenfilms kommen mir die Tränen … Laut
wissenschaftlicher Studien weinen Frauen häufiger als
Männer – wobei ich einige harte Männer auch
weinend kenne. Auch die körperliche und psychische
Verfassung hat Einfluss auf unser Weinverhalten. Sind
wir krank oder unter Einfluss von Alkohol, weinen wir
eher bzw. öfter. Zudem spielen Herkunft, Kultur und
eine positive Grundeinstellung der Menschen eine
Rolle.
Auch wenn wir uns blöd vorkommen, wir sollten Tränen
nicht unterdrücken, weil wir damit unsere Gefühle
unterdrücken. Natürlich gibt es Situationen, in denen
es gerade unpassend ist. Dafür gibt’s Toiletten oder
man geht kurz vor die Tür. Bei privaten Treffen, unter
Freunden oder Bekannten lasse ich den Tränen freien
Lauf. Es ist besser, authentisch zu sein – Freunde und
uns ähnliche Menschen werden das verstehen.
Gute Gründe für’s Weinen:
1. Weinen entlastet uns
Meistens fühlten wir uns dadurch psychisch und
physisch besser, da wir etwas vom Schmerz loslassen.
2. Weinen ist gesund
Bakterien werden abgetötet und Stresshormone und
Gifte werden aus dem Körper transportiert. Oft wirkt es
entspannend, da die Atmung sich verlangsamt. Das
Unterdrücken des Tränenflusses kann Bluthochdruck
und Herzkreislauferkrankungen begünstigen.
3. Hinweis auf Schieflage
Weinen kann auch ein Signal sein, dass es etwas gibt,
was wir bearbeiten müssen, ein heimlicher Wunsch,
eine innere Blockade, die durch das Weinen zum
Vorschein kommt usw.
4. Weinen verbindet
Tränen können die Verbindung zu geliebten Menschen
schaffen und vertiefen. Auch gegenüber fremden
Menschen können Tränen Aggressionen verringern,
Mitleid oder Vertrauen hervorrufen. Tränen
transportieren sozusagen wortlos Gefühle. Wir senden
dadurch Signale. Wenn Kinder weinen, haben sie ein
Defizit (Hunger, volle Windel, Sehnsucht nach Liebe
und Berührung, Trost o. ä.). Aber auch manipulatives
Weinen gibt es bei Kindern und Erwachsenen. Es
verfolgt ein bestimmtes Ziel, zum Beispiel Zuwendung,
auch wenn die Situation gar nicht schlimm ist.